Nordspitzbergen für Entdecker ab Longyearbyen

​Longyearbyen ist die Hauptstadt und das Verwaltungszentrum der von Norwegen verwalteten Inselgruppe Svalbard. Im deutschen Sprachgebrauch wird häufig die gesamte Inselgruppe nach der Hauptinsel Spitzbergen benannt. Die Stadt liegt am Adventfjord und ist der Ausgangspunkt für alle touristischen Exkursionen nach Svalbard. Der amerikanische Bergwerksmagnat John Munro Longyear (1850-1922) kaufte im Jahre 1904 die Kohlefelder auf, die von 1900 an von Norwegern besetzt gewesen waren und gründete die erste Grubensiedlung. Momentan leben etwa 2‘100 Menschen in Longyearbyen, welches über eine moderne Infrastruktur mit diversen Geschäften, Restaurants, Bars, Kindergärten, einer Schule, eine Universität, einer Tankstelle, einem Kino und zwei Museen verfügt. Strassen gibt es nur sehr wenige und stellen keine Verbindungen zu einem anderen der Ortschaften auf Spitzbergen her. Daher sind Schneemobile und Schiffe die Hauptfortbewegungsmittel auf Spitzbergen. Der Sysselmann (Gouverneur) besitzt die Polizeihoheit und vertritt unter anderem die norwegische Polizei. In privaten und öffentlichen Gebäuden ist es üblich, vor dem Eintreten sich die Schuhe auszuziehen. In den Einkaufsläden und Restaurants darf man sie meistens anbehalten. Im Svalbardmuseum haben Sie die Möglichkeit die Geschichte über den Kohlenabbau, die Walfänger und den heimischen Tieren kennen zu lernen. Ihre Einschiffung erfolgt am Nachmittag. Am frühen Abend fährt das Schiff hinaus in den Isfjord, wo Sie mit Glück die ersten Zwergwale sichten könnten.

In den nächsten Tagen bestimmen das Eis und die Wetterbedingungen den Tagesablauf Ihrer Reise. Bedingt durch Tiersichtungen kann der Tagesplan jederzeit angepasst werden, Sie befinden sich auf einer Expedition. Das Expeditionsteam und der Kapitän werden täglich die an das Wetter und Eisbedingungen beste Reiseroute auswählen, um Ihnen die Naturschönheiten, Tierwelt und das Packeis zu zeigen. Sie bereisen die abgelegenen Küsten des zerklüfteten Nordspitzbergens und halten ständig Ausschau nach Tieren um hoffentlich bald auf den König der Arktis, den Eisbären, zu treffen. Mit den bordeigenen Polarbooten werden Sie auf die Landseite gebracht, um Ihnen die Schönheit der Inselgruppe näherzubringen. Im Rahmen Ihrer Reise könnten man zu folgenden Anlande Stellen gelangen:

Raudfjord – Der Raudfjord befindet sich an der Nordküste Spitzbergens. Es ist ein weiter Fjord, voll mit Gletschern und wird gelegentlich auch von Ringel- und Bartrobben besucht. Des Kliffs und die Küstenlinie des Fjordes bieten gute Nistmöglichkeiten für Seevögel, haben eine reiche Vegetation und bieten die Möglichkeit Eisbären zu sehen. Sie versuchen, in Alicehamna oder Buchananhalvøya zu landen.

Monaco Gletscher – Je nach Wetterlage fahren Sie in den Liefdefjord, landen am Texas Bar und nähern sich der 5 Kilometer langen Front des schroffen Monaco-Gletschers. Die Abbruchkante des Gletschers ist ein präferierter Ort der Nahrungssuche für tausende Dreizehenmöwen, bei fest Eis vor der Abbruchkante findet der Eisbär gute Jagdbedingungen. Sollten Eisverhältnisse hier früh in der Saison die Einfahrt verhindern, kann eine alternative Route entlang der Westküste von Spitzbergen gefahren werden.

Hinlopenstrasse Höhepunkte – In guten Bedingungen fahren Sie in die Hinlopenstrasse, Heimat von Bart- und Ringelrobben sowie Eisbären. Am Eingang besteht sogar die Chance Blauwale zu sehen. Nach einem Ausflug mit den Zodiacs durch die Treibeisfelder im Gebiet der Lomfjord, sehen Sie sich die Vogelfelsen von Alkefjellet mit seinen Tausenden Dichschnabellummen an. An der Ostseite der Hinlopenstrasse versuchen Sie eine Anlandung auf Nordaustland. Hier könnten Rentiere, Kurzschnabelgänse und Walrosse beobachtet werden. Wenn das Eis die Einfahrt in die Hinlopenstrasse verhindert sollte, werde man eine alternative Route einschlagen.

Sieben Inseln – Der nördlichste Punkt Ihrer Reise könnte nördlich von Nordaustland, am Chermsideøya oder Phippsøya, bei den Sieben Inseln liegen. Hier erreichen Sie 80° Nord und sind somit nur noch 870 km (540 Meilen) vom Nordpol entfernt. Eisbären befinden sich in dieser Region, so dass das Schiff auch eine Zeitlang im Packeis parken kann, bevor Sie wieder nach Westen fahren. Über dem Kontinentalschelf, während Sie Ihre Route nach Westen zurückverfolgen, versuchen Sie weiterhin Eisbären und schwer zu entdeckenden Grönlandwale zu sichten. Etwa 40 Seemeilen westlich von Spitzbergen fahren Sie an den Rand des Kontinentalschelfs. Hier ist das Jagdgebiet von Finnwalen im Sommer - in den Auftriebszonen kommt kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe des Meeres an die Oberfläche. Am Ausgang des Kongsfjords haben Sie gute Chancen Zwergwale zu sehen. Forlandsundet, St. Johns Fjord, oder Alkhornet Walrosse ruhen sich zeitweise im Forlandsund aus am Sarstangen oder Poolepynten, diesen wollen Sie einen Besuch abstatten. Alternativ fahren Sie in den St. Johns Fjord oder nach Süden bis zur Mündung des Isfjorden und landen am Alkhornet an. Seevögel nisten auf diesen Klippen, Polarfüchse suchen unten nach abgestürzten Eiern und Küken, Rentiere grasen die spärliche Vegetation.

​Das Schiff erreicht am frühen Morgen den Ausgangspunkt Ihrer Reise, Longyearbyen. Es wird ein Bustransport zum Flughafen angeboten.